Bergwerk Conga in Cajamarca. © Andina Agencia Peruana de Noticias

Erfolgreicher Kampf gegen Goldabbau im Regenwald

Die Nachrichten rund ums Thema Bergbau überschlagen sich, wie so oft. Doch glücklicherweise gibt es nicht nur besorgniserregende, sondern auch erfreuliche Neuigkeiten.

Aktuell liegen bei der Staatsanwaltschaft und bei verschiedenen Gerichten mehr als 10.500 Klagen gegen Personen vor, die sich illegaler Bergbauaktivitäten schuldig gemacht haben – dies zeigt eine Recherche von Convoca. Das neu erlassene Gesetzesdekret 1585 wird in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung sein, weil es die Sanktionen für solche Delikte – hauptsächlich für den illegalen Gold- und Silberabbau – flexibler gestalten wird. So sollen Strafen unter zwei Jahren Gefängnis in Zukunft in Geldstrafen umgewandelt, und Strafen von bis zu fünf Jahren können durch „Dienstleistungen“ abgegolten werden.

Diese Straferleichterungen dürften die illegalen Aktivitäten begünstigen und dabei besonders die Menschen in den Regenwaldregionen (Loreto, Madre de Dios, San Martin, Ucayali, Amazonas) beeinträchtigen, wobei Madre de Dios mit 4.487 offenen Anzeigen besonders stark betroffen ist.

Gute Nachrichten gibt es jedoch aus Cajamarca, wie Servindi berichtet: Zwar verkündete der peruanischen Premierminister noch im Juli, dass der Erweiterung der Goldmine Conga nichts mehr im Wege stünde – und großen Wohlstand nach Cajamarca bringen würde. In Wirklichkeit stellt der Bergbau jedoch eine starke Gefahr für die lokale Bevölkerung dar, da die Quellen und Lagunen kontaminiert werden, aus denen sie ihr Trinkwasser bezieht.

Ende August wurde jetzt in erster Instanz den Gegner*innen der Erweiterung der Mine Recht gegeben und verfügt, dass die Bedrohung des verfassungsmäßigen Rechts auf intakte Umwelt beendet werden muss, die vom Bergwerkunternehmen Yanacocha ausgeht. Damit wird auch ein Beschluss von 2010 für ungültig erklärt, durch den die dortigen Bergbauaktivitäten für zulässig erklärt worden waren. Dieses Urteil könnte auch für andere Bergbauregionen wegweisend sein.

Auch vom Nanay-Fluss (Loreto) gibt es Positives zu berichten. Dort hatte vor einiger Zeit das chinesische Unternehmen Raices Gaddafiy eine Konzession zur Goldförderung erhalten, gegen die sich die lokale Bevölkerung jedoch erfolgreich wehrte – auch deshalb, weil der Fluss eine wichtige Rolle bei der Trinkwasserversorgung der Großstadt Iquitos spielt. So reichte das Komitee zur Verteidigung des Wasser Ende August 2023 eine Klage ein, und das Gericht erklärte die Konzession für ungültig. In der Urteilsbegründung wurde unter anderem betont, dass der Fluss durch den Goldabbau mit hochgiftigem Quecksilber verschmutzt würde.

Und auch das indigene Volk der Wampis konnte unlängst einen Erfolg verbuchen: Auf der Grundlage ihrer Statuten verwehrte die autonome Regierung der chinesischen Firma Guangxi Lianjinxiu im August den Zugang zu ihrem Territorium, wo ebenfalls Gold gefördert werden sollte. Auch das Versprechen des Unternehmens, den Wald später wieder aufzuforsten, brachte ihre Entscheidung nicht ins Wanken. Vielmehr betonten die Indigenen ihre Ablehnung des Bergbaus auf Grund der gravierenden Konsequenzen, die der Goldabbau in der Region Madre de Dios hat.

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